Auf die Schule, fertig-los!

Von Susan Rautert

Oder auch: Oh je, ich hab ein (Vor)Schulkind!

An einem Tag im Sommer, als jede Menge gutgekleideter Menschen samt Nachwuchs mit nahezu ironisch großen Zuckertüten unterwegs waren, dämmerte es mir:

Noch ein Jahr bis zur Einschulung! 

Eigentlich bin ich nicht so der langfristige Planertyp, aber nach dem ich so die eine oder andere Story von inzwischen geprüften Schulkindeltern gehört hatte, wurde mir klar das es Zeit wird sich wenigstens mal grob Gedanken über das im nächsten Sommer stattfindende Freudenfest zu machen.

Und tatsächlich, ziemlich genau eine Woche nach dem die schulpflichten Kinder ihren Start in Ihre Schulzeit geschafft hatten, begann für uns das Vorschuljahr. Als erstes, ganz unvermeidlich, ein Elternabend im Kindergarten. Aber nicht irgendeiner – nein, die Schulleiter der künftigen, potentiellen Grundschulen stellten sich und ihre Grundhaltung vor. Auf zu kleinen Stühlen hockend, lauschte die Elternschar den Infos über Busse, Fächer und Einschulungsfeiern. Stellten Fragen zu pädagogischen Ansinnen und Bioessen, Hortbetreuung und Anmeldeprozedere, die dann mehr oder minder motiviert beantwortet wurden.

Vollgepumpt mit diesen Infos googelte ich schon mal die weiteren Grundschulen, die zur Auswahl standen, schließlich mussten wir bald zu einer der unserem Stadtbezirk zugeordneten Einrichtungen gehen und samt Kind und Anmeldebögen vorstellig werden. Ich formuliere es mal vorsichtig: An zu toll designten und beschriebenen Websiten liegt es schon mal nicht, das unser Bildungssystem finanziell krankt.

Schulanmeldung – Vorspiel mit Schlangestehen.

Gut vorbereitet, mit dem Anmeldebogen (unterschrieben von beiden Elternteilen!), Geburtsurkunde (Original!), dem Schreiben der Schulverwaltung, allen nötigen Infos von bisheriger Kita bis hin zu „Fragen die ich stellen will“, fand ich mich als vermeintlicher Streber in einer Warteschlange vor dem Rektorzimmer wieder.

Übrigens: Jedes Kind darf nur an einer Grundschule angemeldet werden, dann aber eine Alternativeinrichtung notieren, welche, wenn man keinen Platz erhält auch akzeptabel wäre. 

Aber weit gefehlt! Ich befand mich ganz genau in der Mitte der hiesigen Elternschaft, nämlich zwischen hochmotivierten Müttern, die bereits den kreativen Werdegang ihres Kindes in Form von allerlei Bildern und Basteleien, Therapeutenschreiben und dergleichen mehr in einer farblich passenden Mappe dabei hatten und Vätern, die leider vor lauter Terminstress vergessen hatten, ihr schulpflichtiges Kind mitzubringen.

Gut zu wissen: Nicht jede Grundschule will die Kinder, wenn auch nur kurz, zur Schulanmeldung sehen. Es gibt im Internet sogar eine Liste der Schulen, die das bevorzugen. 

Während des Wartens holten verschiedene Lehrer die aufgeregten Kinder in ein Klassenzimmer, um Sie dort wer weiß was zu fragen. Mein Sonneschein, sonst immer sehr kommunikativ, erklärte mir freudestrahlend, sie hätte, obwohl sie sooooviel gefragt wurden, „GAR NICHTS“ gesagt. Eine Antwort, die bei mir neben einem heimlichen Grinsen, auch Angstschweiß verursachte – was wenn sie nun negativ bewertet wird? Aber die Schulärztliche Untersuchung stand ja noch bevor.

Das Prozedere im Zimmer selbst hätte unspektakulärer nicht sein können – und warum sollte es auch. Unterlagen ansehen, Geburtsurkunde prüfen, Fragen stellen. Frage ans Kind: „Freust du dich auf die Schule?“, Kind schwurbelt irgendwas von „naja, es geht schon“ – alle lachen. Fertig.

Jetzt konnte man sich auch in eine Liste für die Schulaufnahmeuntersuchung eintragen und sich eine passende Zeit und Datum aussuchen. Bei uns sollte es im November soweit sein.

Messen, springen, reden, zählen

Auch hier geht alles nach Schema F. Mag sein, das die unterschiedlichen Test sich in den Bildchen oder Vorgehensweisen unterscheiden – allein was gemessen und festgestellt wird, ist vergleichbar. Neben Größe, Gewicht, eventuellen Fehlbildungen oder Behinderungen, stehen auch Seh- und Hörvermögen, Konzentrationsfähigkeit sowie Bewegungsfähigkeit auf dem Prüfstand. Inwiefern man innerhalb von 30 Minuten einen so jungen Menschen vollumfänglich beurteilen kann, werde ich nicht weiter ausführen. Am Ende dieser Untersuchung steht in jedem Fall – ein Formular. In diesem sind neben den Untersuchungsergebnissen auch die Schulfähigkeit des Kindes erfasst und die Empfehlung, ob es lieber in diesem oder nächsten Schuljahr starten sollte.

Tipp: Das Formular unbedingt mal kopieren – für manche Schwimmkurse reicht diese für den Beleg der Schwimmfähigkeit aus und erspart ein Arztbescheid, der extra Kosten verursacht. 

Je nachdem was die Untersuchung brachte, kann es nun sein, dass man weitere Termine bei Ergo-, Logo-, oder Physiotherapien organisieren und auch Augen- oder Ohrenarzt aufsuchen muss – alles um den möglichst störungsfreien Start in den Schulalltag zu ermöglichen.

Privates Organisationsvergnügen

Gleichzeitig zu diesen Terminen begann bei uns die Organisation für die Einschulung. Das Datum steht fest, was schon das Buchen einer Gastronomischen Einrichtung zu einer Herausforderung machen kann. Tatsächlich haben wir bei mehreren Anrufen erfahren, dass das gewünschte Restaurant die Feier „unseres“ Jahres bereits an Geschwisterkinder heutiger Schulkinder gegeben hat. Und das BEREITS EIN JAHR vor der Einschulung. Wohin also zum Feiern gehen? Überhaupt gestaltet sich die Vorbereitung schwierig – denn außer das unsere Tochter bereits an einer Schule angemeldet ist – ist bis hier noch nichts entschieden. Weder wann die Feier am Tage sein wird, noch wie viele Menschen zur Feier in der Schule kommen können oder gar in welche Schule unsere Kleine kommt, ist bisher entschieden.

Kleiner Tipp am Rande: Gaststätten in Kleingartensparten, Picknicken im Wäldchen ums Eck – für alle die keinen Garten haben, in den man die Feier legen kann, seien diese Orte empfohlen. Auch Indoorspielplätze, Partyräume oder Mietlocations gibt es einige schöne in Dresden, die man mit Catering und eigener Deko zu einem wunderbaren Feierort verwandeln kann.

Weiter geht die wilde Fahrt
Einladungskarten wollen gestaltet und die notwendige Ausstattung gekauft werden. Aber wie viel paar Sportschuhe benötigt ein Schulkind? Wie viele Arten Füller, Stifte und Blöcke gibt es? Und welche davon braucht dann mein Kind?

Mehr dazu in Part II des Artikels „Auf die Schule, fertig, los!

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