Hoffen, Gucken, Fluchen – Wohnungssuche analog
Sue und ihre Familie suchen eine neue Wohnung in Dresden. Dabei durchstöbern sie die digitalen und analogen Welten und haben immer wieder Frust und viele Fragen. Für HEY DRESDEN hat Sue ihre Gedanken und Beobachtungen bei ihrer Suche aufgeschrieben.
Teil 2 – Ich bin auf Wohnungssuche –
Oder: Hast du was gehört?
Nach dem wir ganz automatisch die digitale Suche angefangen haben (Siehe Teil 1), aktivierten wir unser Netzwerk. Schließlich heißt es nicht umsonst „Ein Netzwerk schadet nur dem der es nicht hat“. Die Frage die sich für uns stellte war: hatten wir eins das für uns funktionierte?
Die Familie – Home is where your Spielplatz is.
Die eigene Familie von einem Umzug zu überzeugen ist erwartungsgemäß einfach. Schließlich hoffen insgeheim die eigenen Eltern, dass wir in eben jenen zurückkehren.
Klar, später könnte das vielleicht mal interessant werden – aber jetzt sind wir eher froh über unsere eigenen Unabhängigkeit und den damit verbundenen Abstand zu der alten „Hood“.
Und so verlockend es für die Eltern sein mag – wir wollen nicht zurück zum alten Spielplatz, sondern lieber neue Flächen und Gebiete erobern.
Von eigenen und anderen Wohnungsvorstellungen
War für unsere Eltern die Platte noch ein sehr erstrebenswertes Ideal kommt für uns (persönlich) diese Bauform nicht in Frage. Während wir bestimmte Bereiche und Areale bevorzugen, schütteln unsere Eltern weise den Kopf ob unserer Entscheidung und lassen uns dennoch gewähren.
Die Frage dieses Generationskonflikts in Miniaturformat lautet aber: wie können wir unseren Eltern die Wunschwohnung so beschreiben, das sie eben nach jener mit Ausschau halten?
Und die Antwort lautete bei uns: So, wie sie uns das Laufen beigebracht haben: mit Geduld und viel Wiederholungen.
Letztlich erhielten wir mehrere kryptisch anmutende SMS und Nachrichten die nichts anderes sagten als: „Hey, da ist ein Schild im Fenster, da wird vermietet, wollt ihr es euch anschauen?“
Und über jede einzelne bin ich froh. Wer will nicht eine Leerstandsspionin im Dresdner Stadtgebiet unterwegs wissen. Immer im Auftrag, die perfekte Wohnung zu finden!
Und mit jeder Nachricht mehr wurden die Angebote passender, die Gegenden toller, die Wohnungen begehrenswerter.
Die Freunde – Augen und Ohren offen.
Wie gut ist es, Freunde zu haben, auf die man zählen kann. Bei uns haben auch unsere Freunde dabei geholfen, zur richtigen Wohnung zu finden. Wie? Nun, zunächst hielten Sie Ohren und Augen offen, immer wenn jemand von einer Nachmietersuche erzählte, von einer leeren Wohnung nebenan oder dem Haus gegenüber, das seit neulich renoviert wird.
Und Sie waren auch da, wenn wir eine 95%-Wohnung gefunden haben – und uns schwer taten nach all den Mühen dennoch „Nein“ zu sagen. Und, last but not least, sie waren geduldig und lauschten unseren gefühlt 100 Märchen aus 1.000 und einer Wohnungsbesichtigung in der Phase in der wir auf Wohnungssuche waren. Glücklich, wer solche Stützen in diesem langen Prozess hat.
Wie man es Anderen beim Mitsuchen erleichtern kann
Klar, vor dem inneren Auge ist die neue Wohnung bereits eingerichtet und von einem selbst bewohnt. Aber um anderen mitzuteilen wonach genau sie die Augen offen halten sollen, müsste man sich bereits ein paar Grenzen setzen:
- Welche Stadtviertel gehen gar nicht? Welche unbedingt?
- Welche Ausstattung ist MUSS? (Badewanne, Balkon, EG, DG, Lift?)
- Wie viel Quadratmeter müssen es sein?
- Wie viel Miete kannst du bezahlen?
- Was sollte in der Nähe sein? (Supermarkt, Park, Elbe, Uni, Straßenbahn…)
- Welche Dinge bei einer Wohnung gehen überhaupt nicht? (Bar im EG, Schimmel? …)
Damit werden die Ergebnisse auch bei der „externen Wohnungssuche“ garantiert genauer. ;)
Wie war das bei euch? Haben Freunde, Bekannte, Verwandte bei der Wohnungssuche geholfen? Oder habt ihr auch wie wir erstmal die Wohnungen online gesucht?
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